der November ist für mich jedes Jahr ein besonderer Monat. Draußen wird es ruhiger. Die Blätter färben sich bunt, das Licht wird weicher, und die Tage werden kürzer. Auch in mir wird es stiller. Vielleicht geht es Ihnen genauso?
Die Kinder freuen sich schon auf St. Martin. Zu Hause, mit Eltern oder Großeltern, oder im Kindergarten basteln sie Laternen. In der Gemeinde bereiten wir uns auf den Martinszug vor. Als ich nach Deutschland kam, habe ich diesen schönen Brauch zum ersten Mal erlebt. Natürlich kenne ich St. Martin als Priester schon lange – sein gutes Beispiel ist uns Christen auf der ganzen Welt bekannt. Aber in Indien gibt es keinen Martinszug. Ich erinnere mich noch gut an meinen ersten Zug hier: Die vielen Lichter, die fröhlichen Kinder, das gemeinsame Singen – das hat mich sehr berührt. Seitdem freue ich mich jedes Jahr auf diesen besonderen Tag. Er zeigt mir, wie lebendig unser Glaube ist, wenn wir ihn miteinander teilen.
Allen Kindern wünsche ich eine fröhliche und leuchtende St.-Martins-Zeit! Habt viel Freude beim Basteln eurer Laternen, beim Singen und beim Teilen. Wenn ihr mit euren bunten Lichtern unterwegs seid, denkt daran: Ihr bringt Licht und Freude in die Welt – so wie St. Martin es getan hat. Möge das Licht eurer Laternen auch in euren Herzen weiterleuchten.
Auch in unserer Kirche ist der November eine Zeit des Gedenkens und der Hoffnung. Wir feiern Allerheiligen und Allerseelen. Wir besuchen die Gräber, zünden Kerzen an und denken an Menschen, die uns wichtig sind. Manche Namen begleiten uns schon viele Jahre. Vielleicht möchten auch Sie eine Kerze anzünden, einen Namen aussprechen oder einfach still Danke sagen. Diese kleinen Zeichen bedeuten viel – sie sagen: „Ihr seid nicht vergessen.“
Wir denken in diesem Monat auch an unsere Heiligen – besonders an St. Martin. Er hat geteilt, was er hatte, und damit Licht und Liebe weitergegeben. Wenn wir sein Lied singen – in der Kirche, beim Martinszug oder im Kindergarten – spüren wir, dass unser Glaube lebt.
Ich lade Sie herzlich ein zu unseren Gottesdiensten, Gedenkfeiern und Gebetszeiten im November. Kommen Sie, bringen Sie Ihre Erinnerungen mit. Wir gehen diesen Weg gemeinsam – als Gemeinde, die sich erinnert, betet und hofft.
Auf die Fürsprache der heiligen Gottesmutter Maria schenke der allmächtige Gott unseren Verstorbenen die ewige Heimat. Und der gütige Gott segne uns alle mit Gesundheit, Hoffnung und Freude. Gott segne Sie.