Katholische Kirchengemeinde

Hl. Johannes der Täufer

Das Geheimnis des Jesus von Nazareth – Besondere Krippe und Adventsandachten in der Alten Kirche Hau

Pfarrbüro Hl. Johannes

Mittwoch, 5. Dezember 2018

Als Klinkseelsorger werde ich oft gefragt: Was tun Sie da eigentlich? Dann sage ich: Ich arbeite hauptsächlich mit Menschen in der Forensik. Einige horchen auf, bei anderen sehe ich, wenn sie das Wort Forensik hören, dass sie dieser Einrichtung sehr kritisch gegenüber stehen. Nach meinem Eindruck macht es vielen Menschen Angst, über Menschen mit einer sehr schwierigen  Vergangenheit zu sprechen. Schließlich haben viele Menschen die dort leben, eine sehr dunkle Vergangenheit oder anderen Menschen Schaden zugefügt. Manchmal denke ich: wie sieht es außerhalb der Forensikmauern  aus, in unserer Lebenswelt. Ist dort alles in Ordnung? Wie sieht es mit unserer eigenen Verantwortung für uns und unsere Mitmenschen aus? Was tut also ein  katholischer Seelsorger dort? Es gibt doch in den Gemeinden genug zu tun. Ich antworte darauf: das stimmt, sehe aber auch, dass sich immer noch viele in den Gemeinden engagieren und die Kirche sich nicht aus der Verantwortung hinter verschlossenen Mauern zurückziehen kann. So sind wir alle eingeladen, an unserem Platz die Liebe Jesu weiterzugeben.

Aber nun zu Ihrer Frage:  Ich möchte meine Antwort mit den Worten Eugen Drewermanns beginnen: Er sagt: Die entscheidende Entdeckung Jesu, die er am Jordan machte, als sich vor seinen Augen bei der Taufe durch Johannes der Himmel öffnete, bestand in der Erfahrung einer „Himmelsstimme“, die ihm sagte: du bist doch mein Sohn. Das Vertrauen in die unbedingte Güte Gottes ist Inhalt der gesamten  Botschaft Jesu. Insbesondere, so führt er weiter aus, das Vertrauen ist Inhalt der gesamten Botschaft Jesu. Insbesondere das Vertrauen, das Gott den Schuldigen nicht straft, sondern im Verstehen seiner Not zurückholt, wurde zur Grundlage seines Umgangs mit den Ausgestoßenen und Verachteten in Israel. In vielen Gleichnissen verdichtet sich diese Auffassung, die Jesus in tödlichem Gegensatz zur Gesetzlehre brachte. Doch nur so, indem Jesus selbst den Tod nicht fürchtete, ließ und lässt sich offenbar unsere Angst vor wahrer Freiheit unabhängig von Gesetzeszwängen überwinden.

Jetzt könnte ich sagen: so möchte ich meine Seelsorge in meiner Forensikarbeit immer sehen- und leben wollen und dies, darüberhinaus mit all den Menschen, mit  denen ich in Kontakt trete. Auch bei uns, in der Pfarre und an vielen Plätzen unserer Erde spielt die Angst vor der Gegenwart und Zukunft eine sehr große Rolle. Viele Menschen sind gezwungen, ihre Biographie zu verleugnen. Sie leiden darunter, dass sie oftmals als Geschöpf Gottes, als sein gewolltes Geschöpf, nicht mehr vorkommen in dieser Welt, wo zunehmend Vorurteile gesät und Hass geerntet wird.

Ich weiss aus meiner eigenen Biographie, dass es nicht immer leicht ist, alle Zusammenhänge von Erfahrung, Leid, Vergebung und Liebe zu durchschauen und sie selbst in vertrauten Gesprächen offen zu legen und zu kommunizieren.

Jesus hingegen zeigt uns seine Wunden, wie es in der Ostergeschichte geschrieben steht; in der Begegnung mit seinem Freund Thomas. Thomas darf seine Hände in die Herzwunde Jesu legen. Dies ist Jesu Herzenswunsch, dass Menschen sich nicht nur durch Schaffenskraft, Freundschaft, Karriere auszeichnen, sondern das der Mensch auch unendliches Leid trägt oder in Situationen kommt, wo er unendliches Leid tragen muss und dabei oft alleine ist. Ich habe das unendliche Glück, meinem Herzenswunsch nachzukommen, wieder eine Krippe in einer Kirche aufbauen zu können. In der alten St. Antonius-Kirche wird diese Krippe entstehen, die schon am 1. Advent besucht und angeschaut werden kann.

Was erwartet Sie dort? Eine Krippe im traditionellen Sinne, aber nicht nur das, sondern auch Szenen aus Jesu Leben und das von Menschen, bis in die heutige Zeit hinein, können Sie dort anschauen. Ich hoffe, dass Ihnen dieser Besuch ein wenig Freude bereitet und wir und Sie untereinander zu einem Dialog Zeit finden. Diese gemeinsame Zeit möchte Ihnen Mut machen, sich selbst anzunehmen und das Leben anderer schätzen zu lernen. Ich würde mich freuen, Sie an den Adventssonntagen begrüßen zu dürfen, um mit Ihnen gemeinsam auch die Adventsandachten zu feiern.

Die Krippe wird jeweils samstags und sonntags ab 16.00 Uhr bis 18.30 Uhr zu sehen sein. Beginnen werde ich am 1. Adventssonntag um 16.00 Uhr mit einer Adventsandacht, die wir an allen Adventssonntagen gemeinsam feiern werden.

Paul Meurs, Pastor, Klinikseelsorger

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